Freitag, 13. Juli 2007

Web-TV-Fans treffen sich bei "goGOOROO"

Hillebrand

Interview mit Randolf Hillebrand, einem der Macher von "goGOOROO"
(Your Internet Television Community) http://www.gogooroo.de

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Frage: Herr Hillebrand, Sie und Thomas Rigler, haben einen kostenlosen Wegweiser für das Internetfernsehen sowie usergenerierten Katalog mit Web 2.0- und Community-Funktionalitäten gestartet, dem Sie den flott klingenden Namen „goGOOROO“ gaben. Wie kamen Sie auf diesen zugkräftigen Namen?

Antwort: Unsere Website soll - das ist der Grundgedanke - zentrale Plattform und Anlaufstelle für bewegte Bilder im Internet sein. Wo geht man hin, wenn man ein spezielles Internet-TV-Angebot sucht? Wenn man einen lustigen Clip verbreiten möchte? Wenn man andere Web-TV-Begeisterte treffen möchte? Zum Guru! Auf Englisch: goGOOROO!

goGOGOOROO

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Frage: In einer Pressemitteilung von „goGOOROO“ heißt es, dieses sei ein Tool, „das den schieren Überfluss an Bewegtbildern im Internet endlich greif- und nutzbar macht“. Wie wird das bewerkstelligt.

Antwort: goGOOROO ist eine Community, treibende Kraft ist die Internet-Gemeinde: Jeder kann auf goGOOROO Channels und Videos empfehlen, die durch die Redaktion geprüft, beschrieben und dann im übersichtlich sortierten Katalog veröffentlicht werden. Das Angebot wächst ständig, jeden Tag kommen neue Channels und Video dazu. So entsteht mit der Zeit ein Internet-TV-Katalog, der als Datenbank für jedermann zur Verfügung steht und Internet-TV sowie Breitband-Video such- und auffindbar macht.

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Frage: Wenn man die Webseite von „goGOOROO“ betrachtet, hat man den Eindruck, dass dort schon viel Betrieb herrscht. Sind Sie mit der bisherigen Entwicklung zufrieden?

Antwort: Ja, die Nutzerzahlen wachsen stetig. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel ...

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Frage: Das Angebot von „goGOOROO“ ist sehr reichhaltig. Für welche Themen interessieren sich Ihre User/innen am meisten?

Antwort: Das Schöne an Web-TV und deshalb auch an goGOOROO ist die Vielfalt. Es fällt deshalb schwer, einzelne Sparten oder Angebote herauszuheben. Was man sagen könnte: Die User freuen sich im Moment besonders über alles, was mit Comedy und Technik zu tun hat. In Deutschland kommt noch Fußball dazu. Aber das sind Momentaufnahmen, das ändert sich ständig.

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gogooroo

Frage: Das Outfit von „goGOOROO“ wirkt optisch sehr flott und übersichtlich. Welches Publikum wollen Sie damit ansprechen?

Antwort: Da möchte ich uns gar nicht einschränken. Im Laufe der Zeit wird die Nutzung von Internet TV einfach Bestandteil unseres Alltages werden. Alter, Beruf und Vorlieben werden da wegen der großen Vielfalt des Angebotes keine entscheidende Rolle spielen. Gut, einen Internetzugang braucht man natürlich ... Beim goGOOROO-Design ist die Übersichtlichkeit zentral – der Nutzwert muss stimmen. Aber wir sind eben auch Ästheten, deshalb sieht die Seite bei allen strukturellen Überlegungen „nebenbei“ auch noch gut aus.

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Frage: Im Web ist zu lesen, dass Sie und Thomas Rigler als „Internet- und TV-Veteranen“ gelten. Worauf beruht diese respektvolle Formulierung?

Antwort: „Veteran“ klingt vielleicht ein bisschen dinomäßig... Wir sind einfach beide schon lange im Geschäft.

Ich bin Inhaber und Geschäftsführer des brandbueros, einer Internet-Beratungsagentur für Kunden aus der Verlagswelt. Seit 2005 lebe ich in Los Angeles, leite dort die Filiale des brandbueros, spüre aktuelle Medien- und Internettrends auf und entwickele daraus Strategien für New Media und Digital Publishing.

Mein Partner Thomas arbeitet in Film und Fernsehen, erstellt Internet-TV-Strategien und visuelle Inhalte für Fernsehgesellschaften, Produktionsfirmen, Non-Profits, Werbeagenturen und Printmagazine.

Er zeichnete als Executive Producer für den Launch von TheVine @ Eonline verantwortlich, einer der ersten professionellen Broadband-TV-Kanäle einer Fernsehanstalt in den USA, 200.000 Zuschauer am ersten Tag - http://www.eonline.com/thevine/player.jsp

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Frage: Kalifornien gilt als „Schlaraffenland des Internetfernsehens“. Worauf beruht diese Bezeichnung – ist Web-TV in Kalifornien fortschrittlicher und beliebter als in Deutschland?

Antwort: Hier in Kalifornien sind die großen TV-Studios, die in den USA das gesamte Fernsehverhalten beeinflussen. Grundsätzlich sind die Amerikaner in ihrem Internet- und Fernsehverhalten den Europäern einen Schritt voraus, elektronische Medien sind selbstverständlicher. Man lässt sich Fernsehsendungen vom Computer aufzeichnen und schaut sie später. Zudem sind Qualität und Quantität der Angebote sehr hoch und mit deutschem Internet-TV bis auf wenige Ausnahmen nicht zu vergleichen.

In vielen Köpfen der europäischen Konsumenten hingegen ist die Attraktivität, die das Internet-TV bietet, noch nicht angekommen, obwohl die technischen Voraussetzungen ja gegeben sind. Ich schätze, in spätestens zwei bis drei Jahren hat sich diese Diskrepanz zwischen den beiden Kontinenten assimiliert.

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Die Fragen stellte Ernst Probst, Betreiber des Weblogs „Internetfernsehen von A bis Z“, http://internetfernsehen-von-a-z.blogspot.com